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Sicher durch den Tunnel: DRK maßgeblich an Katastrophenschutzübung beteiligt

26.11.2003

Samstag morgen, 9.00 Uhr, bei der integrierten Leitstelle von DRK und Feuerwehr gehen kurz hintereinander mehrere Notrufe ein: Im Ursulaberg-Tunnel in Pfullingen sind zwei PKW Zusammengestoßen, auslaufendes Benzin hat sich entzündet, ein Fahrzeug hat Feuer gefangen, verletzte Personen flüchten panikartig aus dem Tunnel, es herrscht Chaos; der Tunnel ist bereits stark verraucht, wie viele Verletzte sich noch im Tunnel befinden ist unklar. Wenig später fährt auf der B312 kurz vor dem Tunnel ein LKW auf einen Gefahrguttransporter. Als wäre dies nicht genug werden zwei PKW am Zeilstraßen-Kreisverkehr in einen schweren Verkehrsunfall mit einer unbekannten Anzahl von Verletzten verwickelt. Zwei Insassen sind offensichtlich eingeklemmt und müssen von der Feuerwehr aus den Fahrzeugen befreit werden.

Solche Meldungen sind immer wieder in den Medien zu hören. Diesmal handelt es sich zum Glück nur um ein gut vorbereitetes Übungsszenario. Über 350 Rettungskräfte von DRK, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Polizei wurden im Rahmen der KatastrophenschutzVollübung alarmiert. Koordiniert wurde die Übung für die Einsatzkräfte des DRK vom Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL RD) und vom Leitenden Notarzt (LNA) als Mitglieder der Gesamteinsatzleitung.

Chaos im Tunnel

Als erster ging bei der integrierten Leitstelle der Notruf aus dem Ursulaberg-Tunnel ein. Wenige Minuten später trafen neben der Feuerwehr mit dem Notarzt, dem Rettungsdienst und der DRK Bereitschaft Pfullingen die ersten Helfer des DRK ein. Nach wenigen Minuten war das aufblasbare Zelt zur Erstversorgung der Verletzten aufgebaut. Notarzt, Rettungsassistenten und Helfer warteten auf die ersten „Verletzten“, die von der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz über drei Notausgänge aus dem völlig mit Disconebel verrauchten und zudem auch stockdunklen Tunnel geborgen wurden. Kurz darauf trafen auch die Helfer der DRK Bereitschaften Pfullingen und Hayingen am Unfallort ein. Die Unfallopfer wurden vor Ort erstversorgt. Die Verletzungen reichten von Rauchvergiftungen über schwere Verbrennungen, Brüche bis zum Schock. Eine Mutter, die ihr Kind noch im Tunnel wusste, wurde wie die anderen Leichtverletzten von dem inzwischen eingetroffenen Notfallnachsorgedienst versorgt.

Parallel Gefahrstoffübung

Fast zeitgleich, so im Ablaufplan der Übung vorgesehen, fuhr kurz vor der Tunneleinfahrt ein LKW auf einen Gefahrstofftransporter. Die Bergung des verletzten LKW-Fahrers erwies sich für die DRK Bereitschaft Lichtenstein als besonders schwierig, weil das Auslaufen giftiger Stoffe, von der Gefahrstoffeinheit der Feuerwehr aufgefangen, besondere Schutzmassnahmen erforderte.

 

Schwerer Verkehrsunfall

Schließlich ging der Notruf „schwerer Verkehrsunfall am Zeilstraßen-Kreisverkehr“ bei der integrierten Leitstelle ein. Noch einmal mussten Notärzte, Rettungsdienst und die DRK Bereitschaften Reutlingen und Eningen ausrücken. Schon während der aufwendigen Bergung der eingeklemmten Verletzten durch die Feuerwehr wurden diese vom Rettungsdienst notärztlich versorgt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nahe an der Realität

Großen Anteil am Gelingen der Übung hatten die Mitarbeiter und freiwilligen Verletzten der Abteilung „Realistische Unfalldarstellung“ des DRK Kreisverbands Reutlingen. Unter der Leitung von Günter Wollwinder wurden die 23 „Verletzten“ realistisch geschminkt und ermöglichten so erst eine realitätsnahe Übung.

Auswertung

Die Übung wurde nicht nur von zahlreichen Schaulustigen mit Interesse verfolgt, auch etliche offizielle Beobachter von DRK,  Feuerwehr und THW haben mit kritischem Blick jeden Schritt des Einsatzablaufs beobachtet und dokumentiert. Obwohl die Auswertung der Übung einige Wochen in Anspruch nehmen wird, ist schon jetzt klar, dass diese unterm Strich reibungslos verlaufen ist, sind sich die Einsatzleiter des DRK einig: Die Zusammenarbeit der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte des DRK hat funktioniert.