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06.08.2018

Bomben-Hitze und beinahe ein Großeinsatz

172 Helfer im Sanitäts- und Betreuungsdienst standen für Evakuierung in Reutlinger Innenstadt bereit. Umfangreiche Vorbereitungen waren getroffen worden, Einsatzstäbe errichtet und Pläne ausgearbeitet worden. Am 5. August hätte ein Bereich der Reutlinger Innenstadt mit rund 3100 Menschen evakuiert werden können.
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Unser Foto zeigt die Einsatzleitung im Zentrum für Bevölkerungsschutz, bei der alle Fäden für Großeinsätze wie am verganenen Samstag zusammenlaufen.
Reutlingen Das Deutsche Rote Kreuz stand am Sonntagmorgen ab 8 Uhr bereit. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus allen Bereitschaften im Kreisverband Reutlingen sowie aus der Schnelleinsatzgruppe und der Rettungshundestaffel hielten sich in ihren Unterkünften bereit, hielten Transportkapazität, Verpflegung und Getränke für den Evakuierungsfall vor. Der DRK-Fahrdienst stand für Rollstuhlfahrer zur Verfügung und der hauptamtliche Rettungsdienst war verstärkt worden, um Menschen zu evakuieren, die auf medizinische Betreuung angewiesen sind. Insgesamt waren 172 Kräfte im Einsatz bzw. in Bereitschaft. Dass es nicht zur Evakuierung kam, liegt daran, dass eine vermutete Bombe aus dem 2. Weltkrieg sich beim Ausgraben als harmloser Metallfund herausstellte. Auch wenn es nicht zum Einsatzfall kam, haben die Vorbereitungen laut Kreisbereitschaftsleiterin Christiane Voss gezeigt, dass die verschiedenen Tätigkeitsbereiche im DRK-Kreisverband lückenlos zusammenarbeiten und sich gut ergänzen. Und dass trotz Sommerferien 145 Ehrenamtliche bereit standen, habe ebenfalls die Leistungsfähigkeit der DRK-Strukturen bewiesen.

Markus Metzger, Leiter des DRK-Rettungsdienstes war zusammen mit dem Leitenden Notarzt, DRK-Kreisverbandsarzt Dr. Jörg-Uwe Renz, für die medizinisch-sanitätsdienstlichen Aspekte der Evakuierung verantwortlich. Bereits vorbereitet war der Transport von 14 Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder die auf Beatmungshilfe angewiesen sind. „Da hatten wir natürlich nicht nur den Transport, sondern auch den Verbleib dieser Menschen für die Dauer der Evakuierung zu organisieren," erklärt Metzger.

Nicht auszuschließen war, dass im Fall einer Evakuierung sich weitere Patienten gemeldet hätten oder dass aufgrund der großen Hitze – Temperaturen über 30 Grad herrschten seit Tagen und waren auch für den 5. August vorhergesagt – weitere medizinische Notlagen eingetreten wären. Deshalb war sowohl das Personal im Rettungsdienst als auch auf der Integrierten Leitstelle verstärkt worden. Und wegen der Hitzwelle sorgte der Fachdienst Betreuung auch dafür, dass in der Reutlinger Stadthalle evakuierte Personen mit kühlen Getränken versorgt werden und dass im Notfall auch Ruhezonen mit Feldbetten hätten eingerichtet werden können. 55 Fahrzeuge für den Transport von Helfern, Material und notfalls auch von Haustieren standen zur Verfügung. Die DRK-Rettungshundestaffel hatte nämlich den Spezialauftrag, Menschen, die zusammen mit ihren Hunden oder Katzen hätten evakuiert werden müssen, zu transportieren.

„Auch wenn es nun nicht zur Evakuierung gekommen ist, konnten wir Erfahrungen sammeln für künftige Einsätze in dieser Größenordnung," sind sich Christiane Voss und Markus Metzger einig. Den Dank an alle, die sich diesen Tag freigehalten haben, um in Einsatz zu gehen, sprechen sie ebenfalls gemeinsam aus.

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