Kreisverband Reutlingen e. V.
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Sabine Cassel und Helena Kern sind seit 15 Jahren im Häuslichen Unterstützungsdienst ehrenamtlich tätig
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Ihre Motivation für die Aufnahme eines ehrenamtlichen Engagements waren unterschiedlich. Sabine Cassel (58) suchte nach einer sinnstiftenden, ehrenamtlichen Aufgabe, die sie gut mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren kann. Für Helena Kern (67) war die Erfahrung mit der Krankheit ihrer Mutter, der Auslöser sich in diesen Bereich einzubringen.
„Es ist so wichtig, Vorort zu sein und die an demenziell erkrankten Menschen aus ihrem Alltag herauszuholen. Je früher umso besser, da noch soviel möglich ist“, berichtet Helena Kern.
Sie genießt ihre Einsätze bei Spaziergängen oder einer Wanderung im Wald. Manche Menschen sind in ihrem hohen Alter noch so fit und haben einen großen Bewegungsdrang, dem sie gerne nachkommt. Beispielsweise der Wunsch: nochmals auf die Achalm zu wandern und die Aussicht vom Turm zu genießen. “Und wenn wir es dann doch nicht ganz nach oben schaffen, setzen wir uns auf eine Bank und genießen die Aussicht“, fügt sie lachend hinzu.
Aber auch kleine Spaziergänge, zusammen Eis essen oder Kaffee trinken und über das Leben zu philosophieren, stellen eine schöne Auszeit dar. Die Vergangenheit ist meist sehr klar im Bewusstsein der zu betreuenden Personen.
Auch sie erzählt von vielen schönen Erlebnissen in den vergangenen 15 Jahren.“ Wir sind offen für die Wünsche unserer Klienten. So gehen wir gemeinsam ins Seniorenkino mit einer Tasse Café oder einem Glas Sekt. Aber auch zu einem Konzert „Seelenbalsam“ der Württembergischen Philarmonie“. Die Liste der unterschiedlichen Unternehmungen ist lang: zusammen Boot fahren, in eine Ausstellung gehen, Spiele spielen und Gespräche führen.
Die Mitarbeitenden des Unterstützungsdienstes betreuen die demenziell erkrankten Menschen oft über einen langen Zeitraum. Es entsteht ein freundschaftliches Miteinander mit den zu Betreuenden und ein vertrautes Verhältnis mit den Angehörigen. Sie übernehmen bei Bedarf auch das Begleiten zu verschiedensten Terminen, wie zum Arzt oder zum wöchentlichen Sport.
Die Leiterin der Demenzbetreuung Nadja Hampel betont: „Immer wieder werden wir angerufen und fürs Putzen und die Pflege von Angehörigen angefragt. Das übernehmen unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden im häuslichen Unterstützungsdienst nicht. Sie sind für die Beschäftigung und Aktivierung der Betreuten zuständig, d.h.. kein Putzen, keine Körperpflege und keine Medikamentengabe!“
In den letzten 15 Jahren hat Frau Kern insgesamt 23 Menschen begleitet. Fast alle hat sie noch gut in Erinnerung. Erfreulich schöne Momente, Eigenarten, Gesten, ein freudiges Lächeln, nette Gespräch und Ausflüge und Umarmungen. Ihr Ziel war, auf jedes Bedürfnis und die individuellen Wünsche der betreuten Personen einzugehen. Ihre Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern. „So war jeder Einsatz für mich eine Herausforderung aber auch viel Freude und Bestätigung. Ich denke es war eine win-win Situation“, fasst Frau Kern zusammen.
Auf ihr ehrenamtliches Engagement wurden sie gut vorbereitet.
Beide Frauen absolvierten vorab eine Schulung mit einem Stundenumfang von 30 Unterrichtsstunden. Die gesetzlich vorgeschriebene Qualifizierung nach § 45a SGB XI ist die Voraussetzung um aktiv in der Demenzbetreuung mitwirken zu können.
Monatliche Teamtreffen und jährliche Fortbildungen unterstützen die Betreuer*innen in ihrer Aufgabe. Die Ehrenamtlichen erhalten eine Aufwandsentschädigung.
Kontakt
Möchten auch Sie sich beim DRK-Reutlingen im Bereich des Häuslichen Unterstützungsdienstes engagieren? Für Fragen steht Ihnen Frau Hampel Tel. 07121 – 34539732 gerne zur Verfügung.
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